Auf drei unterschiedlichen Routen durch den Wald wurde Müll gesammelt und nebenbei die erwachende Natur genossen. Besonders das fröhlich-freundliche Frühlingsgrün des Mooses erfreute die Gemüter. In Naturschutzgebieten dürfen generell die Wege nicht verlassen werden, zudem ist der Beginn der Brutzeit zu berücksichtigen, so dass wir uns bei der Suche nach Müll auf die Wege und den Wegesrand beschränkt haben. Trotzdem gab es überraschende Funde: einen halben Besen, eine Plastikflasche „Gliss Kur, HAIR REPAIR für trockenes Haar“, 19 Glasflaschen verschiedener Größen, vormals mit Helium gefüllte Luftballons. Die Luftballons haben mal Freude bereitet, im Wald stellen sie eine echte Belastung dar. Waldtiere können das von Menschen Weggeworfene mit Futter verwechseln. Zudem zersetzt sich Plastik zu Mikroplastik, das sich überall hin ausbreitet und von Tier und Mensch aufgenommen wird.
Der gefundene Müll wird Teil des Projektes “der Schiefe Turm von Ahrensburg” im Peter-Rantzau-Haus (PRH). Das Projekt wird vom Rotary-Club Ahrensburg und der Meeresmüllsammlerin Kathrin Borowski-Prilipp organisiert. Dabei tragen verschiedene Gruppen Müll aus ihrem Bereich zusammen und steuern ihn zum Turmbau bei. Ziel des Projekts ist es, insbesondere Plastikmüll sichtbar zu machen. Der Bau des Turms kann vor Ort im PRH begleitend verfolgt werden, beabsichtigt ist die Vollendung bis zum Sommerfest am 24.06.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald beziffert die Lebensdauer von Glas auf 50 000 Jahre. Die Abbauzeit von Taschentüchern beträgt 6 Wochen bis 5 Jahre, von beschichtetem Bonbonpapier 50 Jahre, von Kaugummi 5 Jahre, von Styropor 6.000 Jahre. Zigarettenkippen brauchen „nur“ 10 Jahre zum Verrotten, enthalten aber das Nervengift Nikotin und eine Vielzahl weiterer Giftstoffe, die die Gewässer belasten und für Kleinstlebewesen tödlich sind. Wenn Trockenheit herrscht, können Zigarettenstummel Waldbrände auslösen.
Kathrin Borowski-Prilipp, BUND Mitglied und eine der Organisatoren der Müllsammelaktion, zieht Bilanz: Insgesamt war die Menge des gesammelten Mülls überschaubar. Doch jedes Stück Müll ist eins zu viel. Wir lieben Wälder, darum lassen Sie uns tätig sein: Einen Waldspaziergang machen, genießen - dabei ein paar Teile Müll aufheben und sachgerecht entsorgen. Dem Wald zum Dank.