Altlasten in Stormarn
unbekannte Unterwelt
Bis in die 1970er Jahre, als es noch keine geordnete Abfallentsorgung gab, sind viele der in Stormarn reichlich vorkommenden Sand- und Kiesgruben einfach mit Müll und Bauschutt verfüllt und dann abgedeckt worden. Der Inhalt ist bis heute teilweise schlecht bekannt. In den 1980er Jahren wurde, nicht zuletzt wegen dem Boehringer-Dioxin-Skandal in Hamburg, in Schleswig-Holstein ein Altlastenkataster erstellt. Da Aufzeichnungen spärlich und ungenau waren, wurde mühsam versucht den Inhalt zu ermitteln, unter anderem durch Befragungen der Bevölkerung. In Stormarn wurden zahlreiche Altlastenverdachtsflächen ermittelt.
Die im Altlastenkataster enthaltenen Informationen über die Standorte und den Gehalt sind aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht öffentlich.
Wenn die Deponien bebaut werden oder sich Bebauung in der Nähe der Deponien befindet können die Deponiegase zum Problem werden wie z.B. in Reinbek und Barsbüttel. In solchen Fällen wurden teilweise Absaugbrunnen und eine Absauganlage installiert. Die Gase mit hohem Methangehalt werden verbrannt. Teilweise wird Luft in die Deponien gepumpt um Methangas zu verhindern und sauerstoffatmende Baktierien die Arbeit machen zu lassen. Kontaminierte Brunnenwässer können über eine Aktivkohlefilterung gereinigt werden.
Das Entweichen der Deponiegase nimmt mit der Zeit ab. Das organische Material wird allmählich verbraucht. Wo die Schadstoffe einer Deponie letztlich verbleiben, ist ungewiss. Die Verfüllung von Sand- und Kiesgruben ohne Bodenabdichtung, war jedenfalls keine gute Idee. Man kann davon ausgehen, dass auf sehr lange Zeiträume die vorhandenen Giftstoffe allmählich in Grundwasser absickern.
Deponien kann man, wenn es sich um eine bekannte größere Deponie handelt, meist an den um sie gruppierten Kontrollbrunnen erkennen.
Der BUND setzt sich immer dafür ein, dass Altlasten in Planungen berücksichtigt werden und wenn Umweltgefahren davon ausgehen, diese publik zu machen und so weit wie möglich zu minimieren.