Talwald Hahnenkoppel
Ein Waldmosaik darf sich entwickeln
Die Hahnenkoppel ist ein relativ junges Naturschutzgebiet im Süden des Kreises Stormarn auf dem Gebiet von Reinbek. Hier ist, aufgrund unterschiedlicher Bodenverhältnisse, ein Mosaik verschiedener heimischer Waldgesellschaften beheimatet mit Baumarten wie Stieleiche, Rotbuche, Hainbuche, Birken, Erlen und Eschen. Der überwiegende Teil dieser Wälder ist als Naturwald ausgewiesen. Dies heißt, dieser Wald wird nicht mehr bewirtschaftet und wird seiner natürlichen Entwicklung überlassen.
Durch das Naturschutzgebiet zieht sich ein kleiner Bach mit natürlichem Bachlauf, die Hahnenbek. Hier wachsen an den Ufern und Steinen im Bach u.a. auch seltene Moose. Im Frühjahr blühen dort Schlüsselblumen und Buschwindröschen.
Schutz und Gefährdungen
Der Wald soll sich ungestört entwickeln, weshalb auch der Weg durch die zentralen Bereiche der Naturwaldparzelle gesperrt wurde. Die randlichen Nadelwälder sollen allmählich in Laubwald umgewandelt und dann der weiteren Entwicklung als Naturwald überlassen werden. Der BUND begrüßt ausdrücklich dieses Konzept.
Man kann davon ausgehen, dass schon lange vor der Unterschutzstellung 2004 der Amphibien und Reptilienbestand der Hahnenkoppel empfindlich gelitten hat als die Autobahn A24 fertiggestellt wurde. Die BUNDjugend Reinbek hatte in dien 1980er Jahren einen Krötenzaun am Zaun zur A24 installiert und über mehrere Jahre betrieben. Jedes Jahr wurden einige hundert Amphibien, hauptsächlich Erkröten und Grasfrösche, aber auch zahlreiche Waldeidechsen gerettet. Man kann also davon ausgehen, dass die Bestände an Amphibien und Reptilien einen ständigen Verlust durch die Autobahn erleiden.
Im Biotopverbund
Die Hahnenkoppel ist in der Biotopverbundsplanung über die A24 hinweg über Ausgleichsflächen, Wälder, ein Restmoor "Herrenmoor" und insbesondere die beiden Bäche Brahmbek und Hahnenbek an das Naturschutzgebiet Billetal angeschlossen.
Eine weitere Biotopachse geht ebenfalls über die A24 hinweg Richtung Büchsenschinken zu den Oher Tannen. Leider dürfte die Autobahn für viele landgebundene Tiere schon jetzt ein quasi unüberwindliches Hindernis darstellen.
Im Rahmen der Gewerbegebietsplanungen der Stadt Reinbek und der Gemeinde Witzhave droht jetzt eine weitere Abschottung nach Süden.