Kreisgruppe Stormarn

Benjeshecke bietet neuen Lebensraum am Buchenweg

06. November 2022 | Lebensräume, Naturschutz, Tipps, Wildbienen

Der BUND Ahrensburg und die Stadtbetriebe Ahrensburg habe eine Benjeshecke am Buchenweg gebaut. Solche Totholzhecken kann man auch ganz einfach im eigenen Garten bauen, um Schnittgut zu einem ökologisch wertvollen Lebensraum für Insekten und Kleintiere zu machen.

BUND-Ortsgruppe Ahrensburg vor Benjeshecke Die Stadtbetriebe Ahrensburg lieferten das Material und die Aktiven des BUND Ahrensburg packten tatkräftig an und bauten in einem Arbeitseinsatz eine Benjeshecke für Wildtiere am Buchenweg. Foto: BUND Ahrensburg.

Ahrensburg. In vielen Gärten fallen im Herbst Laub, Reisig sowie dickere und längere Äste von Baumpflegeschnitten an. Viele Gärtner:innen fragen sich, wohin mit diesem Material? Genau diese Materialien können für die Errichtung von Benjes- oder Reisighecken verwendet werden, sagt Peter Teichmann vom BUND Ahrensburg: „Man kann sie in jedem Garten errichten und sie stellen eine sinnvolle Verwertungsmethode von anfallenden abgeschnittenen Ästen dar und sind gleichzeitig eine biologisch hochwertige Bereicherung für das Ökosystem sowohl in privaten Gärten als auch auf öffentlich Grünflächen und in der freien Natur.“ Die Ortsgruppe Ahrensburg hat daher mit Unterstützung der Stadtbetriebe Ahrensburg am Buchenweg eine Benjeshecke, auch als Totholzhecke bekannt, errichtet und dort viel Laub und Äste von Baumschnittmaßnahmen der Stadt verwertet. Bald soll auch noch ein Infoschild Spaziergänger:innen die Funktion und den Lebensraum Benjeshecke erklären.

Die Benjeshecke ist benannt nach Hermann Benjes, einem Landschaftsgärtner, der sie in den 1980er Jahren beschrieb. Diese Totholzhecken sind wahre Biotope für etliche Tiere und bieten geschützte Winterquartiere. Vögel wie z.B. Zaunkönig oder Heckenbraunelle bauen dort gerne im Schutz der Reisighaufen im Frühjahr ihre Nester, Igel können dort dauerhaft Unterschlupf haben, Amphibien und Reptilien (Kröten und bestimmte Frösche, Blindschleichen oder Ringelnattern) finden dort einen geschützten Lebensraum. Dasselbe gilt für viele Wirbellose, wie zum Beispiel Asseln, Regenwürmer oder Spinnen und andere Insekten, die einen hohen Stellenwert für funktionierende Ökosysteme haben. Besonders Insekten verwerten das Totholz, bieten aber auch selbst Nahrung für die anderen Bewohner in diesem Ökosystem.

Der BUND empfiehlt, im eigenen Garten Reisig- und Laubhaufen für die Tiere zu lassen sowie kleine oder auch größere Ökosysteme und Winterquartiere wie beschrieben zu schaffen. Alle können mit kleinen Beiträgen dieser Art zu mehr Artenvielfalt beitragen und Lebensräume für viele wichtige Gartenbewohner schaffen.

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