Kreisgruppe Stormarn

Der BUND steht für ein lebenswertes Ahrensburg

11. August 2022 | Mobilität

Der BUND Ahrensburg spricht sich mit weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen gegen den Bürgerentscheid am 18. September aus. Nur ein NEIN ermöglicht eine zukunftsfähige Innenstadtgestaltung für alle!

„Verödet die Innenstadt? war die Überschrift eines Artikels im Hamburger Abendblatt am 05.06.1999: Die Ahrensburger Geschäftsleute forderten die Öffnung des Rondeels, um keinen wirtschaftlichen Schaden zu erleiden. Aus heutiger Sicht unvorstellbar. Das Rondeel war im Jahr 1997 für den Durchgangsverkehr geschlossen worden, wodurch in der Innenstadt eine beliebte Zone für entspannten Einkauf, Gastronomie sowie zum Verweilen und für Kommunikation entstand.

Nun stehen wir 23 Jahre später im Bürgerentscheid vor der Entscheidung: Erhalt aller Parkplätze, ja oder nein? Ahrensburger Geschäftsleute befürchten erneut wirtschaftlichen Schaden. Sollen also die Autos in unveränderter Anzahl mitten in der Innenstadt parken? Nur ein „NEIN“ im Bürgerentscheid ermöglicht den weiteren Umbau hin zu einer lebenswerteren Innenstadt.

Parkplätze haben wir in den zentralen Parkhäusern und innenstadtnahen Parkflächen genug, wie seriöse Untersuchungen bereits gezeigt haben. Eine maßvolle Verlegung und Reduzierung der Parkflächen bedeuten deswegen keine Reduzierung der Umsätze in Geschäften und Gastronomie – im Gegenteil.

Die Schließung des Rondeels war ein wichtiger Meilenstein für die Verkehrsberuhigung, aber auch nur ein Meilenstein. Bürgerbefragungen und Studien zeigten weiteren Bedarf, den Autoverkehr in der Ahrensburger Innenstadt zu reduzieren. So ist unter anderem der Parkplatz-Suchverkehr für viele Menschen nicht nur lästig, sondern auch gefährlich.

Bereits 2014 entstand das städtebauliche Gesamtkonzept „Innenstadt/Schlossbereich“, Fördergelder von Land und Bund wurden bewilligt, um die Defizite in der Innenstadt zu beheben. Mit dem von den Geschäftsleuten initiierten Bürgerentscheid wird dieses zukunftsweisende Gesamtkonzept nun in Frage gestellt. Auch wenn es nicht gekippt werden kann, so kann es doch erheblich verzögert werden und die zugesagten Mittel unter Umständen verloren gehen.

Der BUND appelliert daher an alle Bürgerinnen und Bürger, beim Bürgerentscheid mit „NEIN“ zu stimmen, für ein lebenswertes Ahrensburg! Unterstützt wird der Aufruf vom ADFC Ahrensburg, dem StadtJugendRing Ahrensburg, dem Kinder- und Jugendbeirat Ahrensburg, dem Bürger- und Grundeigentümerverein "Waldgut Hagen" und Parents for Future Hamburg.

Gundolf Birkenfeld, AG Verkehr, BUND Ahrensburg

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