Kreisgruppe Stormarn

BUND Ahrensburg ist für einen naturverträglichen Ausbau der S4

06. März 2023 | Lebensräume, Mobilität, Naturschutz

Ja zum Ausbau der S4 in Ahrensburg, aber dabei die Naturverträglichkeit stärker berücksichtigen. Die BUND Ortgruppe Ahrensburg präsentiert einen konkreten Vorschlag.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Ahrensburg hat zwei massive Kritikpunkte an der Planung der Deutschen Bahn zum S4-Ausbau, aber gleichzeitig auch einen zukunftsweisenden Vorschlag. Zwar verzögert sich - wie der Presse zu entnehmen war - die  Vorlage der Planfeststellungsunterlagen zum S4 Ausbau, aber aufgrund der bisherigen Informationen konnte der BUND Ahrensburg Vorstellungen einer möglichst naturverträglichen Umsetzung des Projektes entwickeln: 

Unsere Kritikpunkte:

Der Bahnübergang Grävinghorst führt zu einem einzelnen bewohnten Haus und ins Naturschutzgebiet Tunneltal. Dieser soll durch eine massive Straßenbrücke von 7,80 m Breite ersetzt werden. Außerdem soll zu dem Haus eine 6 m breite Straße führen, sowie eine Verbindung zum Moorwanderweg geschaffen werden. Das zieht mehr Menschen und Verkehr ins Tunneltal und läuft dem Naturschutz zuwider. Es sollte eine Lösung zu finden sein, die die Interessen des Hauseigentümers berücksichtigt, aber Brücke und Straße überflüssig macht.

Für den Bau der Lärmschutzwände sind massive Baustraßen auf der Seite des Naturschutzgebietes geplant. Diese Baustraßen lehnen wir ab, da die sehr wichtigen Lärmschutzwände auch vom Gleis aus oder von der Baustraße im Westen der Gleise errichtet werden können. 

Unser Vorschlag: 

Der Bau der S4 bietet die Gelegenheit, unter dem Bahndamm sowie unter der Hamburger Straße eine wildtiergerechte Unterführung zur Vernetzung der Wulfsdorfer Biotope zu schaffen. Der aktuelle Entwurf eines Flächennutzungsplans der Stadt Ahrensburg sieht genau in diesem Bereich bereits eine Vernetzung des Naturschutzgebietes Ahrensburger Tunneltal mit den Naturflächen Neuer Teich/Bredenbeker Teich vor.  Die Umsetzung muss jetzt erfolgen, denn die Planung der Bahn für vier neue Gleise würde die bisherige Barrierewirkung von Bahndamm und Bundesstraße massiv verstärken. Es liegen Gutachten vor, die belegen, dass bereits eine Wildquerung von 1,5 m Höhe und 3 m Breite zum Beispiel für den Fischotter ausreichen würde, sich beiderseits der Bahnstrecke auszubreiten. Diese Querung würde auch die Wanderung  von Kammmolchen und anderen Kleintieren erleichtern. Die Bahn hat die Chance, mit der Wildquerung ein Vorzeigeprojekt durchzuführen.

Die S4 ist ein wichtiger Schritt zur klimagerechten Mobilität der Zukunft. Der Ausbau sollte aber möglichst naturverträglich erfolgen, um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten und zu verbessern.


Pressekontakt: Markus Killian, Sprecher des BUND Ahrensburg, E-Mail: ahrensburg[at]bund-stormarn.de, Internet: www.bund-stormarn.de/ueber-uns/bund-ahrensburg

Zur Übersicht