Kreisgruppe Stormarn

BUND Ahrensburg für naturverträglichen S4-Ausbau

21. Oktober 2022 | Lebensräume, Mobilität

Der BUND Ahrensburg begrüßt die Initiative der Stadt, zum Thema viergleisiger Ausbau der Bahnstrecke Hamburg-Ahrensburg für die S4 eine Dialogveranstaltung zu veranstalten. Der BUND fordert wirksame Ausgleichsmaßnahmen von der Deutschen Bahn, die eine bessere Vernetzung der Ahrensburger Naturlandschaften ermöglichen.

Pressemitteilung des Bund Ahrensburg zur „Dialogveranstaltung Gütertrasse“ am 27.10.2022

Ahrensburg. Der BUND Ahrensburg begrüßt die Initiative der Stadt, zum Thema viergleisiger Ausbau der Bahnstrecke Hamburg-Ahrensburg für die S4 eine Dialogveranstaltung zu veranstalten. Der BUND fordert wirksame Ausgleichsmaßnahmen von der Deutschen Bahn, die eine bessere Vernetzung der Ahrensburger Naturlandschaften ermöglichen.

Wenngleich der BUND den mit dem Ausbau verbundenen Flächenfraß an überwiegend landwirtschaftlichen Flächen und die sich verstärkende Zerstückelung von Biotopen kritisch sieht, versteht der BUND aus Klimaschutzgründen die Notwendigkeit der massiven Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch Reduzierung des Schwerlastverkehrs mittels LKW und des motorisierten Individualverkehrs mit Verbrennungsmotoren, wozu der viergleisige Ausbau der Bahnstrecke Hamburg-Ahrensburg beitragen kann. Gleichwohl stellt der BUND fest, dass die Ausbaumaßnahmen eine erhebliche Belastung der Natur im Planungsbereich darstellen. Es müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die Belastung so gering wie möglich zu halten. Nur dann ist die Planung zu verantworten. Dies gilt sowohl für die Baumaßnahmen an sich als auch während der Bauarbeiten. Hier dürfen sich weder die Bahn noch die Genehmigungsbehörden auf die rechtlich geringsten Ausgleichsmaßnahmen beschränken, sondern sollten die Chance nutzen, eine wirkliche Aufwertung der Biotopvernetzung in Ahrensburg umzusetzen.

Da die Planung, erste Baumaßnahmen sowie rechtliche Auseinandersetzungen vor Gericht bereits fortgeschritten sind, befürwortet der BUND Ahrensburg die Baumaßnahmen grundsätzlich, weil

  • Für eine Verkehrswende mit der Verlagerung von KFZ-Verkehr auf den ÖPNV und von LKW-Verkehr auf die Schiene die Infrastruktur verbessert werden muss.
  • Nach der Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels der Schienen-Güterverkehr, der bisher die Strecke über Fünen genutzt hat, auf diesen Bahnabschnitt wechseln wird.
  • Im jetzigen Zustand der ÖPNV zwischen dem Kreis Stormarn und Hamburg-Hbf durchaus attraktiv (Regionalbahn 81 und Regionalexpress 8 bzw. 80), durch Konflikte mit dem Fernverkehr allerdings oft unpünktlich und damit unzuverlässig ist.
  • Die genannte stärkere Auslastung der zwei vorhandenen Gleise die Bedingungen für den ÖPNV massiv verschlechtern würde.
  • Mit den neuen Gleisen für die S4  ein dichterer Takt und ein pünktlicher Verkehr möglich würde.

Die Barrierewirkung, die durch vier Gleise statt bisher zwei Gleise zwischen dem Naturschutzgebiet Tunneltal und dem umgebenden Bereich entsteht, wird durch die Baumaßnahme jedoch erheblich vergrößert. Verstärkt wird das durch die aus anderen Gründen nötigen Lärmschutzwände. Der BUND schlägt deshalb vor, dass an geeigneter Stelle, eine passende Unterführung gebaut wird, mit der eine Biotopvernetzung zwischen den beiden Seiten der Bahnlinie hergestellt wird. Das kann auch an mehr als einer Stelle realisiert werden. Besonders notwendig ist das für die Achse Bredenbeker Teich – Raum zwischen den beiden Ahrensburger Friedhofsanteilen – Tunneltal. Hier wäre es außerdem wünschenswert die zusätzliche Barrierewirkung der Hamburger Straße (ehemals B 75) in geeigneter
Weise abzumildern und damit andere mit dem Bau verbundene Nachteile teilweise auszugleichen.

Den Vorschlag der IG Tunneltal, die Dialogveranstaltung Gütertrasse auch als Livestream anzubieten, um möglichst vielen Ahrensburger:innen eine Teilnahme zu ermöglichen, unterstützt der BUND.

Pressekontakt: Malte Matzen, BUND-Sprecher Ahrensburg, E-Mail: ahrensburg(at)bund-stormarn.de, Internet: www.bund-stormarn.de/ueber-uns/bund-ahrensburg

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